Dr. Harvey & Zack Moscot

Die in New York City ansässige Luxusbrillenmarke hat letzten Winter die Türen zu ihrem ersten Schweizer Shop in Zürich geöffnet. Durchdrungen von Authentizität, bringt die Marke mehr als 100 Jahre optisches Know-how und eine grosse Sammlung von Brillen und Sonnenbrillen in die Schweiz. Die in der 5. Generation familiengeführte Marke ist eine weltbekannte Brilleninstitution, die für ihre ikonischen Designs bekannt ist. Wir haben Dr. Harvey Moscot (CEO) & Zack Moscot (CDO) die vierte und fünfte Generation der Familie getroffen. Sie haben uns einen kleinen Einblick hinter die Kulissen verschafft und uns spannende Details zu ihrer Familiengeschichte verraten.

Interview:

Wie ist MOSCOT entstanden?
Harvey: Es begann alles mit meinem Urgrossvater Hyman Moscot, der im Jahr 1899 nach Amerika auswanderte. Er war Optiker und hatte sein Leben lang nichts anderes gemacht. Eines Tages beschloss er, eine Schubkarre mit Brillen zu füllen und diese in der Orchard Street in Manhattans berühmter Lower East Side auszustellen. Von da an kamen die Menschen mit all ihren Brillenwünschen zu ihm. Das war sozusagen der erste MOSCOT Shop. Bis heute trägt MOSCOT als Hommage an ihn eine Schubkarre in seinem Logo.

Mit der Zeit kam auch der erste «wirkliche» Shop und das Unternehmen begann zu wachsen.
Harvey: Ja, 1915 eröffnete mein Urgrossvater an der 94 Rivington Street den ersten Shop. 1925, im Alter von 15 Jahren kam mein Grossvater Sol Moscot dazu, der Hyman nicht nur unterstützte, sondern auch die nächsten 8 Dekaden im Unternehmen mit grossem Erfolg tätig sein sollte. 1951 übernahm mein Vater Joel Moscot den Vorsitz von «House of MOSCOT». Charmant, engagiert und genau wie mein Urgrossvater seinen Kunden ergeben. Schnell machte Joel diese Eigenschaften zu seinem Markenzeichen. Er bemühte sich stets die Familienwerte an meinen Bruder Kenny und mich weiterzugeben. Diese begleiten uns seit Beginn unserer Laufbahn als 4. Generation bei MOSCOT und sind bis heute noch präsent.

Die Familiengeschichte lebt durch das Produkt bei MOSCOT.
Zack: Absolut! Ein kleines Beispiel: Urgrossmutter Silvia ist bis heute das Gesicht auf unseren Bags.

Zack, wie ist es für dich in der Moscot-Familie aufzuwachsen und als 5. Generation im Unternehmen tätig zu sein?
Zack: Ich muss gestehen, dass ich als Junge eine Art Druck und grosse Verantwortung empfand, den Namen Moscot zu tragen. Gleichzeitig aber war es für mich immer klar, dass ich ins Familienunternehmen einsteigen werde, um mit meiner Kreativität einen Abdruck in der Geschichte von MOSCOT zu hinterlassen. Ich wollte auch Teil des «Clubs» sein! Mein Vater war immer offen für meine Vision, Vorschläge und Inspiration. Das gab mir den Mut und den nötigen «Push», Produktdesign zu studieren und damit meine Laufbahn im Familienbusiness zu beginnen. Es ermöglichte mir auch, als erster Moscot von der medizinischen Seite des Geschäfts abzuweichen und stattdessen kreatives Design zu betreiben.

Wie wichtig ist es in der heutigen Zeit, die Tradition zu bewahren?
Harvey: Ich denke, Traditionen im Unternehmen zu bewahren ist essenziell. Wir nehmen das sehr ernst, es ist sozusagen unsere Tradition, Teil der Tradition zu sein. Vor allem wenn es um Customer Service geht. Der Kunde hat sehr viele Optionen, um die perfekte Brille zu finden. Da ist es umso wichtiger, einen guten, qualitativ hohen und kompetenten Service anzubieten. Die Freundlichkeit gegenüber dem Kunden darf auf keinen Fall vergessen werden und man darf die Geschichte des Unternehmens nicht als selbstverständlich ansehen.

Zack: Tradition und Qualität müssen Hand in Hand mit dem Design gehen. Das Produkt muss für sich sprechen. Unsere Designs sind durch Authentizität und Zeitlosigkeit geprägt. Es ist wichtig, dass der Kunde bei jeder Brille die Handarbeit und die Liebe zum Detail erkennt. Das ist bei MOSCOT das höchste Gebot. So kommt es, dass manche Kunden erst nach 8-9 Jahren wieder zu uns kommen, weil unsere Gläser so lange halten.

Ist dies auch der Grund, warum es Zeit für einen Shop in der Schweiz war?
Harvey/Zack: Ja, die Schweizerinnen und Schweizer haben eine grosse Liebe für zeitloses Design. Man ist modebewusst und schätzt Qualität sehr. Fernab von auffälligen Logos und schnelllebigen Trends. Dass die Schweiz sehr international und interkulturell geprägt ist, hat uns inspiriert, einen Standort hier aufzubauen. Es fühlt sich einfach richtig an, unsere Geschichte hier weiterzuerzählen.

Wie sieht die Zukunft für MOSCOT aus?
Harvey/Zack: Wir wollen unsere Familiengeschichte weitererzählen und uns weiterentwickeln. Es ist wichtig, dass wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir wollen weiterhin innovativ sein und dabei stets unseren Familientraditionen treu bleiben. Wir wollen auf die kommenden Generationen hören und dabei die Wertschätzung und Passion für unser Handwerk und unsere Traditionen bewahren. Unser Ziel ist es, weiterzuwachsen und gleichzeitig unsere Kernwerte zu erhalten.