Michael Fischer

Der Zuger Unternehmer, Michael Fischer, ist Wahl-Zuger und Vater von 3 erwachsenen Kindern. Aufgewachsen ist er im Kanton Bern, wo er seine Kindheit und Jugend verbringt.

Von der Waschküche bis zum Marktleader
Michael Fischer ist Vollblutunternehmer. Vor 25 Jahren schmiedet er in seiner hauseigenen Waschküche Pläne für ein Unternehmen. Er startet als «One man Show» und vertreibt in einer Zeit wo es noch kein Google und kein Amazon gab, Produkte an grosse Schweizer Firmen. Aus dieser Kleinunternehmung wird nach und nach die Agentur «Adcom Switzerland AG», welche im Bereich Sponsoring & Promotion eine bedeutende Rolle einnimmt. Vom Vertrieb von Produkten hat sich Adcom vor 2 Jahren verabschiedet und diese Abteilung an den grössten Mitbewerber verkauft. Denkt man an Live Marketing, kommt man an Adcom nicht vorbei. Mit Fischer im Lead, mausert sich das Unternehmen in den letzten 25 Jahren zu einer der führenden Adressen. Das Kerngeschäft umfasst «Brand Activation», «Promotionen & Roadshows», «Corporate Events» auf der Basis verlässlicher Eventlogistik und tollen Ideen und Konzepten. Die richtigen PromotorInnen, BeraterInnen und Freelancer engagiert Adcom aus einem Pool von über 500 motivierten jungen Menschen (entsprechend den Bedürfnissen der Kunden). Das Unternehmen beschäftigt heute rund 60 Mitarbeitende (ohne Pool).

Am 02.09.2019 verkündet Adcom die Übergabe der operativen Führung von Michael Fischer an Daniel Dysli, welcher die Position des CEO per 01.08.2019 bereits übernommen hatte. Seit über 14 Jahren ist Daniel Dysli in verschiedenen Führungspositionen (die letzten 5 Jahre davon als COO) erfolgreich für Adcom tätig. Michael Fischer, Gründer und vorheriger CEO, konzentriert sich nun als aktiver Verwaltungsratspräsident auf die Entwicklung neuer Leistungsangebote sowie die Pflege wichtiger Partnerschaften und Netzwerke sowohl als Ideen- und Impulsgeber.

Von Sponsoring & Promotion zu Hygiene-Experience – und wieder zurück?
In den letzten Jahren hat die Eventbranche gelitten, so auch Adcom. Als Agentur für Sponsoring & Promotion hat es sie seit Beginn der Pandemie mit dem faktischen Veranstaltungsverbot in allen Bereichen schonungslos und mit voller Härte getroffen. Als dann die Events und Grossanlässe auf 1000 Besucher beschränkt wurden, bedeutete dies den Super-Gau. Als Unternehmer hat Fischer schon viele schwierige Situationen gemeistert. So sagt er: «Eine Karriere geht selten nur aufwärts – Ich hatte in den 25 Jahren einige existenzielle Herausforderungen zu meistern». Die Auswirkungen des Coronavirus haben jedoch alle seine bisherigen Krisen übertroffen. Die Verunsicherung und Unmöglichkeit der Planung waren fatal. Dazu führt er aus: «Die aktuelle Lage bedeutete eine gesamtheitliche Veränderung in unserer Branche. Den Bereich «Hygiene-Sicherheit» identifizierten wir im neu geschaffenen Business Development Team als Hoffnungsträger in der Pandemie. Dieser Plan ging auf und hat uns am Anfang der Pandemie über Wasser gehalten». Dank diesen Leistungsangeboten und Erfolgen wurden auch die Behörden auf Adcom aufmerksam. So konnte Adcom als Projektleitung, Schnittstelle und Logistikorganisation eine wichtige Rolle für die Massentests in einigen Kantonen übernehmen. Innert kürzester Zeit hat Adcom Infrastruktur und Ressourcen gestellt und diese anspruchsvollen Leistungen erbracht. Unglaublich was die MitarbeiterInnen und das Unternehmen hier geleistet haben.

Ausserdem hat man die Zeit in der Pandemie genutzt um eine Strategie zu entwickeln, welche den neuen Gegebenheiten konform ist. Die Kombination aus physischer und digitaler Aktivierung macht es aus. Ausserdem wurden Leistungen und Tools entwickelt, welche auf Eventplattformen oder an Grossanlässen mit den Gästen vor, während und nach dem Anlass live kommunizieren und somit einen Mehrwert bieten können. Adcoms Führung bleibt immer am Ball. Fischer sieht ein grosses Potenzial bei der Messbarkeit und dem konkreten Erreichen von Zielen auf den Plattformen. Die Basis des erfolgreichen Live Marketings ist die absolut verlässliche Umsetzung. So betreibt Adcom quasi ein «Marketing-Zeughaus». Für einen grossen Getränkehersteller lagern sie auf über 1500m2 das gesamte Eventmaterial in Biberist (Knotenpunkt A1 und somit die beste Erreichbarkeit in der ganzen Schweiz). Pro Jahr werden mit diesem Material in der ganzen Schweiz über 500 kleinere und grössere Events versorgt. Bei Grossanlässen stellt Adcom auch das Bar-Personal aus dem Promotoren-Pool.

In den nächsten Wochen wird die Eventlogistik Abteilung eines Autokonzerns bei Adcom integrieret. Somit lässt sich der Betrieb aller Aktivitäten an Messen, Garagen oder Anlässen effizienter, günstiger und in besserer Qualität realisieren. Dieser Kundengewinn stellt (von der Grössenordnung und der Bedeutung her) einen wichtigen Milestone für Adcom dar.

Engagement beim EVZ
Seit über 30 Jahren in Zug wohnhaft, begeistert von der Region, den Menschen, der Internationalität, der Dynamik und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, kann man Michael Fischer ruhig als ZUG-Fan bezeichnen. 5 Jahre war er im Vorstand/Verwaltungsrat des EVZ (Verantwortlich für das Marketing und Sponsoring) tätig. Zudem ist Michael Fischer Präsident einer Donatoren Vereinigung, welche er ins Leben gerufen hat. «Wir sind heute 30 Members – alles Unternehmer, Executives oder sonst erfolgreiche Persönlichkeiten, welche sich für den EVZ engagieren. Mit dem Gewinn des 2. Meistertitels in Serie schlägt unser Herz natürlich höher. Es ist faszinierend wie professionell die ganze Organisation des EVZ funktioniert», sagt Fischer.

INTERVIEW

Wann wusstest du, dass du Unternehmer werden willst?
Ich hatte nicht bewusst das Ziel. Aber ich wollte immer Verantwortung übernehmen. Ich liebe die Freiheit und bin grundsätzlich mutig und risikofreudig. Zudem bin ich ein Leader, der Leute begeistern kann und diese auf dem Weg mitnimmt. So gesehen war es eigentlich logisch, dass es mich mal in die Selbständigkeit treiben wird. Wie so oft im Leben sind es Opportunitäten, Chancen, welche sich einem anbieten. Diese kann man packen oder eben nicht. Als mir mein damaliger Chef einen neuen (weniger progressiven) Vertrag unterbreitete, entschloss ich kurzerhand, es auf eigene Faust zu versuchen. Und das hat ja gar nicht so schlecht funktioniert.

Auf was bist du am meisten stolz?
Nun als erstes sicher auf meine drei erwachsenen Kinder. Das ist das Grösste für mich. Es ist unglaublich schön zu sehen, wie sie sich entwickeln und ihren Weg gehen.

… und geschäftlich?
Den Aufbau einer Firma aus dem Nichts, finde ich schon eine Leistung. Aber auch, dass ich mich nie habe unterkriegen lassen. Ich bin nach jeder überwundenen Krise, bzw. nach jedem Rückschlag (egal wie gross), aufgestanden und habe mich wieder zurückgekämpft. Doch alleine schafft man das nicht. Es braucht immer ein starkes Team welches dies erreicht. Und Freunde die helfen, wenn es Hilfe braucht.

… sonst noch etwas?
Ja, dass ich meine Stärken und Schwächen genau kenne und dadurch den MitarbeiterInnen sehr viel Vertrauen und Verantwortung übertrage. Die Art und Weise wie mein CEO Daniel Dysli sich entwickelt hat und heute als CEO die Firma operativ vollumfänglich führt, erfüllt mich mit Stolz. Der Erfolg gibt uns Recht und so gibt es weitere Beispiele von jungen Leuten die immer besser werden.

Welche Entscheidung bereust du am meisten?
Ach, da gäbe es so viele. Oft war ich vielleicht etwas zu optimistisch und zu schnell begeistert oder, ich habe zu wenig auf die kritischen Stimmen aus meinem Umfeld gehört. Aber es ist müssig darüber viel nachzudenken, denn man kann diese Entscheidungen ja nicht rückgängig machen. Aber daraus die richtigen Lehren ziehen, das sollte man natürlich. Genau das versuche ich, aber nicht immer gelingt dies.

Michael Fischer mit dem heutigen Know-how in der Waschküche vor 25 Jahren, was würde er anders machen?
Ufff, sicher gäbe es hier einiges zu verbessern. Aber im Grundsatz ist es so, dass man wissen muss, was man will. Man muss sich Ziele setzen, starten und dann NIEMALS aufgeben. Die Feinheiten, Korrekturen einer Strategie oder von Plänen werden einem dann schon vom Markt, bzw. von den Kunden aufgezeigt. Ich denke, dass viele Leute einfach den Mut nicht finden um zu starten. Sie warten lieber auf die perfekte Idee, den richtigen Zeitpunkt, die perfekte Strategie etc. Aber sie wagen es nicht zu starten. So gesehen lautet meine Antwort – ich würde es wieder so machen, wie damals.

Was war dein erster Gedanke als Covid-19 alles «stillgelegt» hat?
Das darf doch nicht wahr sein!!! Wie überleben wir das? Was kann ich unternehmen um das Beste daraus zu machen?

Wo steht Adcom in 5 Jahren?
Erste Adresse für Live Marketing und Live Experience in der Schweiz. Strategie erfolgreich umgesetzt, so dass alle grossen Kunden zu Adcom wollen. Sie wollen zu Adcom, weil wir ihnen helfen aus ihren Investitionen die Ziele erfolgreich zu erreichen. Ziele die den Absatz fördern, Leads generieren, Community ausbauen und Erlebnisziele die auf die Marken einzahlen.

Was macht Michael Fischer in 5 Jahren?
Ich denke etwa dasselbe wie heute. Ich bin in der komfortablen Situation, dass ich wirklich die Themen bearbeiten kann, in denen ich stark bin und welche ich gerne mache. Gerne würde ich an 3 Standorten leben: in Zug, in Ibiza und in Brienz.

Zug: Real Life, Business, Friends & Hockey
Brienz: Wo meine Mutter aufgewachsen ist. Die totale Entschleunigung.
Ibiza: Abschalten, Chillen und Easylife. Dort bin ich an einem Geschäftsprojekt dran

Welche Tipps kannst du den herangehenden Unternehmer- Innen mitgeben?
Wissen was du willst. Anfangen und zwar heute! Niemals aufgeben! Nicht auf Bremser, Neider oder Zögerer hören, bereit sein aus der Komfortzone rauszugehen. Geld sollte kein Motivator für Selbständigkeit sein. Leidenschaft für die Arbeit, Leistung, Kunden etc. und den Ehrgeiz haben etwas zu erreichen. Der Freiheitsgrad war für mich ein grosser Antrieb.