Seven

Mit einem befreundeten DJ, einem MPC und vielen Songideen entstand 2002 „Dedicated to...“, ein Album, das viele Plattenhändler verständlicherweise in das Regal der internationalen Künstler stellten. Der Künstler schaffte es vom ersten Moment, sich als einer, wenn nicht als der LIVE Musiker der Schweiz zu etablieren. Das Folgealbum „Sevensoul” veröffentlichte der Sänger zwei Jahre später und erschien zum ersten mal in den Schweizer Album Charts.

Seven bastelte nicht nur an seiner Karriere, sondern immer wieder gingen kleine oder auch grosse (Buben)- Träume in Erfüllung. So durfte er mit seinem erst zweiten Album bereits einen Konzertabend für Lionel Richie eröffnen. Mit dem dritten Studioalbum „Lovejam“ öffnete SEVEN seine Seele komplett; etwas, für das ihn seine Fans bis heute lieben. Zum ersten Mal konnte er in die Top Ten der Schweizer Hitparade einsteigen.

Die USA wurden zum prägenden Ort für das Album „Home“. Während eines halben Jahres bewegte sich SEVEN genau dort, wo seine Stimme, seine Musik und sein Gefühl für Beats hingehören: in den Studios seiner Idole der Soulmusik. Er hatte die Möglichkeit dort und mit diesen Masterminds Musik zu machen und Songs kreieren, die ihn von Beginn weg prägten. Er lernte von seinen Vorbildern, durfte aber gleichwohl auch spüren, dass er sich mit seiner Stimme überhaupt nicht zu verstecken braucht. Zur Krönung dieser turbulenten Zeit wird „Home“ bald nach Veröffentlichung goldig eingefärbt. „Like A Rocket“ wurde 2009 released und platzierte sich gleich hinter U2 auf dem zweiten Platz der Schweizer Hitparaden, glänzte mit grossen Hits und Features von Soulstars wie Omar oder Beverley Knight und Rapstar Talab Kweli. Höchste Zeit im Ausland Fuss zu fassen; so wurde „Focused“ zur ersten Hörprobe für Deutschland. Ein neu gemastertes Best Of Album, gefolgt von verschiedensten Auftritten in Clubs und an Festivals haben das angestrebte Ziel erreicht: viele Musiclovers entdeckten SEVEN für sich.

Zurück in der Schweiz stürzte sich der Sänger in sein Jubiläumsprojekt. Es war eine klare Message an die narzisstische Popkultur: „The Art Is King“. Kein anderes Album sorgte im Jahr 2012 für mehr Furore als dieses konsequent für Musik liebende Menschen gemachte Werk. Weit über 30’000 Besucher später steht SEVEN dort, wo er schon immer sein wollte. Dort, wo die Menschen tanzen und sich berühren lassen von seiner Passion. Seven bleibt ein Vollblutmusiker.

“Backfunklovesoul”
Der Titeltrack macht nach vier Sekunden alles klar. SEVEN geht „BACK“ zu seinen Wurzeln, zu seinen Idolen und zum Funk & Soul den er bedingungslos liebt. Diese Platte hat keine Fragen, ist absolute Selbstverständlichkeit in Perfektion, total unkonventionell und so unverschämt kompromisslos. „Diese Platte bin ich, ich bin diese Platte. Wer Sie nicht mag, mag mich nicht.“ Der MUSIKER hat wieder ganz vorne begonnen. SEVEN hat sich überlegt, welche Musik die Zeit überdauert und welches die Songs sind, die er selbst auch nach über 20 Jahren immer noch hört. „Ich habe meine komplette Plattensammlung auf dem Boden ausgebreitet und die Songs rausgesucht, die ich immer noch genauso verehre wie am ersten Tag. Ich wollte wissen warum. Ein Song, der ewig bei mir bleibt, muss mindestens eine dieser drei Superkräfte haben. Er bringt mich zum Weinen, zum Tanzen oder ins Schlafzimmer.“ Und genau das war die Prämisse für dieses Album.

149 Tage hat sich SEVEN im Studio eingeschlossen und seine Demos, Ideen und Skizzen bei Ben Mühlethaler (B-Note Studios Bern) langsam und Spur für Spur zu einem zeitlosen „FUNK” Brett produziert. Der Sänger, Schreiber, Produzent und Arrangeur hat noch nie so lange und intensiv an einem Album wie an diesem gearbeitet. Und trotzdem war die Zusammenarbeit mit Ben Mühletaler so, als würden sich zwei Jungs zum Spielen treffen. Vielleicht vereint „BackFunkLoveSoul“ deshalb so viel Spielfreude, Musikalität und Rhythmus, Frische und Naivität wie ein Erstlingswerk. Es hört sich an als ob SEVEN sich wieder in seine Anfangszeit und dem MPC zurückversetzt hätte; einfach mit 12 Jahren weit gereister Musik Erfahrung und neun Studioalben im Rucksack.

Der Opener „Cool Guy“ beginnt roh und mit einer Stimmfarbe, die man von SEVEN so noch nicht kennt. Der stampfende Beat, die verzerrte Gitarre, und der bestechende Groove geben die Richtung des Albums vor. Sofort spürt man, wohin die Reise führt. In eine Welt voll von satten Kicks, nach vorne treibenden Gitarren Licks und aufwändig arrangierten Bläsersätzen. Als zusätzliches Element veredeln die in Prag entstandenen Orchesteraufnahmen die Songs; wie alles andere auch, vom Künstler selbst arrangiert. Gleich danach pumpt SEVEN die synthetisch anmutende Funk-Bombe „BackFunkLoveSoul“ in die Gehörgänge. Dieser Song dürfte eigentlich gar nicht mehr aufhören. Ganze Nächte könnten ohne Probleme nur zu diesem Track durchgetanzt werden. Perfekt wird die synthetische Welt mit Live eingespielten Instrumenten vermischt, was den Song als auch die ganze Platte trotz vielen musikalischen Zitaten aus den 70er- und 80er Jahren so „2015“ klingen lässt. Weitere Tanz Knaller sind Songs wie „NO“, „Waiting for You”, oder auch „Nobody Wants To Dance“.

Weiter zeigt sich der Crooner in den Balladen “What If” oder „Hotelroom” von seiner zerbrechlichen Seite oder zelebriert “LOVE” auf “Game of Love” genretypisch sexy, ohne billig zu wirken. Die Songs eingespielt haben neben dem Multiinstrumentalist SEVEN je nach Bedarf die Musiker seiner hochkarätigen Band. Die Liebe drückt nicht nur inhaltlich durch, sondern „BackFunkLoveSoul“ ist mit einer unbändigen Liebe zur Musik entstanden. Jede Spur, jede Kick, jeder Ton ist am richtigen Ort. „Ich liebe den Funk, den Rap und den Soul. Mich treibt ein repetitiver Boden in Form von gnadenloser Kick und Snare. Alles andere muss aber Mensch sein. So habe ich alle Kicks und Snares programmiert, ansonsten ist jedoch nichts kopiert. Jedes Hi-Hat, jeder Snip oder Shaker und alle Klänge - ob Synthie, Gesang oder analoges Instrument - sind immer den ganzen Track durchgespielt. Das bewegt mich!” Das Album wurde sogar von Ben Mühlethaler und SEVEN selbst gemischt. Und ja, jede Tüftelei an den Beats, Arrangements, Sounddesigns, Bläsersätzen oder an der Orchestrierung der Streicher hat sich ausbezahlt.
Als Gäste holte sich der Rapfan schon zum zweiten Mal nach HOME den Underground Hero AMG aufs Album. Sein alter Freund BAZE ist der erste Schweizer Rapper auf einem SEVEN Album. Mit seinem Drummer Massimo Buonanno („NO“ „Get Laid“ „Can`t run from destiny“), seinem langjährigen Gitarristen Raphael Jakob („Only One“) und seiner neuen Keyboarderin Rose Ann Dimalanta aka RAD („What if“) hat er erstmals gemeinsam an Songs geschrieben und wunderschöne Momente kreiert. “BackFunkLoveSoul” ist nicht nur eine grossartige und überzeugende Platte geworden; es zeigt SEVEN in seiner besten Form und den Funk der 70er und die Sounds der 80er vereint in einem modernen Kleid. SEVEN spielt seine grössten Stärken aus, schöpft gänzlich befreit aus seiner nimmer versiegenden Kreativität und hat eine Spielfreude entwickelt, die Lust auf die Konzerte und noch viel mehr solche Alben macht. Und so überrascht es nicht, dass der “SOUL” von seinen Idolen, Marvin, Stevie, Prince, Luther, Michael und Curtis auf diesem Album mitschwingt.

Photo: Peter Rauch