Tom Lüthi

Hi Tom. Alles klar, wie geht es dir?
Hallo. Mir geht es gut, danke!

Wir sind jetzt an einer Veranstaltung deines Sponsors Tissot. Vor 10 Jahren wurdest du von Tissot in Basel als offizieller Markenbotschafter vorgestellt. Welches Uhrenmodell gefällt dir am besten und weshalb?
Ja, das ist lange her. Dass die Zusammenarbeit so lange her ist, ist aber positiv und nicht üblich in diesem Business. Es macht mich stolz, dass wir zusammen gewachsen sind und hoffentlich auch weiterhin wachsen werden. Mir gefallen v.a. meine Uhren am besten.

Trägst du privat immer eine Uhr?
Ja! Ich trage die Uhr eigentlich 24h am Tag. Ausser wenn ich auf dem Motorrad sitze (Training und Rennen), dann muss ich sie ausziehen.

Die Zeit bleibt ja bekanntlich nicht stehen. Wie siehst du deine Entwicklung in den letzten Jahren?
Es ist sehr viel passiert in den letzten Jahren. Mein Weg war aber auch etwas ungewöhnlich. Dass ich seit 2010 in der Moto2 Klasse gefahren bin und jetzt in die MotoGP wechsle, ist eigentlich nicht so üblich. Ich habe sehr viel erlebt und dabei aber auch viel gelernt.

Was ist das Rezept für deinen Erfolg?
Loyalität ist ein wichtiger Faktor. Loyalität gegenüber den Sponsoren, Partner und dem Team. Viele Fahrer wechseln fast jedes Jahr das Team oder den Cheftechniker. Ich glaube, dass Kontinuität ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist.

Du fährst 2018 MotoGP. Was ändert sich im Vergleich zur Moto2-Klasse?
Viel! Es ist eine andere Welt mit diesem Motorrad. In der MotoGP haben die Motorräder mehr PS und dadurch auch mehr elektronische Fahrhilfe. Das erfordert natürlich gute Einstellungen. Damit man das gut machen kann, braucht es sehr viel Erfahrung. Wir haben ein sehr gutes Team, welches mich zusammen mit dem Hersteller unterstützt. Mir ist aber bewusst, dass ich noch sehr viel lernen muss.

Bleibt die Wettkampfs-Vorbereitung gleich (physisch und mental)?
Ich musste viel Krafttraining machen und habe versucht etwas an Gewicht (Musekelmasse) zuzulegen. Das ist mir jetzt gelungen. In der MotoGP brauchst du einfach mehr Kraft. Die Bremszone z.B. ist viel länger und wir fahren höhere Geschwindigkeiten. Darum braucht es auch viel Kraft um das Motorrad von rechts auf links (und umgekehrt) umzulegen.

Sportlich: Hast du da eigentlich ein Vorbild?
Ja. Als Jugendlicher habe ich ein Valentino Rossi Poster an meine Wand aufgehängt und jetzt fahre ich mit ihm in der gleichen Klasse. Er ist im Moto-Sport eine Ikone.

Dein persönlicher Höhepunkt bis anhin?
Da gibt es mehrere: 2005 der Titelgewinn und auch diverse Erfolge in der Moto2. Der Aufstieg in die MotoGP ist aber auch ein klarer Höhepunkt.

Wenn du nicht Profi-Rennfahrer geworden wärst, was würdest du jetzt machen?
Ich weiss es nicht... Ich konnte direkt nach der Schule an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Da war es für mich klar, dass ich diese Chancen packen möchte.

Wie entspannst du eigentlich nach einem Wettkampf oder Training?
Der Montag ist meistens für die Reise reserviert. Darum ist es am Dienstag wichtig, dass ich Zeit für mich habe. Luxus ist für mich, wenn ich den ganzen Tag zuhause bleiben kann und nichts machen muss.

Gibt es eine Sportart die du überhaupt nicht beherrscht?
Ich bin polysportiv, aber Ballsportarten sind nichts für mich.

Was würdest du den angehenden Moto-Fahrer auf den Karriereweg mitgeben?
Es gibt mehrere Wege, wie sie den Schritt zum Profifahrer schaffen können. Wichtig ist aber, dass man immer an sich glaubt und immer für sein Ziel kämpft.