West Papua

Alexander Palacios ist Photokünstler und Mitglied der Schweizer Berufsphotographen. Seit 2005 lebt er in der Schweiz (davon 11 Jahre im Basler Raum und über 1 Jahr in Zürich). Er kommt ursprünglich aus der Modephotographie, arbeitet für verschiedene Magazine und hat ebenfalls kommerzielle Aufträge für diverse Unternehmen realisiert. 2010 gewinnt Alexander Palacios den Hasselblad Junior Contest in der Schweiz. Seine Bilder stellt er ebenfalls aus und bietet diese zum Verkauf an. Die Thematik: Surreale Welten und Kollagen (wie er die Dinge sieht und aufnimmt). Für diese Projekte und Ausstellungen geht er auf Reisen und versucht ebenfalls das Berufliche damit zu verbinden. Es sind selbstfinanzierte Projekte, in welchen man oft keinem Leitfaden folgen kann, da die Zeit ausserhalb Europas oder in extremen Situationen anders läuft und eine hohe Flexibilität an den Tag geleget werden muss.

Warum aber West Papua? Die Familie eines Freundes von Alexander Palacios führt ein Unternehmen (www.papua-indonesia.com), welches Reisen in verschiedene Ecken von Papua anbietet (u.a. das Baliem Valley, Korowai oder den Asmat, welchem der Ruf der Menschenfresser vorauseilt). Einige Jahre und diverse Gespräche später, beschliessen Alexander Palacios und sein Freund die Reise nach West Papua zu machen. Doch warum hat es so lange gedauert? "Mich hat der gefährliche Flug viel mehr beschäftigt als der Umstand, dass Krabbelviecher, Menschenfresser, Malaria oder Spinnen mich erwarten würden. Das Baliem Valley und der Flughafen liegen auf ca. 1600 m.ü.M. Der Flughafen ist von Bergen umgeben und kann nur per Sicht angeflogen werden. Deshalb stürzen dort (aufgrund kurzfristiger Nebelbildung) immer wieder Flugzeuge ab. So geschehen ca. 2 Tage und eine Woche vor unserer Ankunft. Doch meine Neugier, das Interesse an anderen Kulturen und deren Geschichten war, bzw. ist stärker."

Als Alexander Palacios und seine Freunde in Wamena angekommen sind, bemerken sie, dass es dort kaum Europäer gibt und dass die Menschen dort den bekannten Aborigine aus Australien ähneln. "Wenn man durch die Stadt von Wamena fährt, wird man dort die ganze Zeit von den Einwohnern angeschaut (ähnlich wie wenn ein farbiger Mensch in ein schweizer Bergdorf ankommt). Lächelt man diese Menschen aber an oder winkt man ihnen zu, erwidern sie ein warmherziges Lächeln und freuen sich mit dir, was herzerwärmend ist."

Wenn sie sich am Abend nicht im Hotel aufgehalten haben, waren sie unterwegs und haben mit den dortigen Einwohnern gegessen und bei ihnen auf Stroh (in Hütten) geschlafen. Das Lagerfeuer musste in der Nacht aber immer weiterbrennen, damit die Ratten (welche nur im Dunkeln aktiv sind) nicht ins Lager kommen. Da die Tage immer anstrengend waren, waren sie jeweils am Abend so platt, dass sie doch noch gut schlafen konnten. "Für die Menschen dort ist es normal, dass man vor einem rauchendem Lagerfeuer schläft. Deshalb verwundert es nicht, dass sie (jung wie alt) Probleme mit den Bronchien haben. Das Lagerfeuer spendet Licht und ist gleichzeitig eine Wärmequelle. Die Männer haben (aus europäischer Sicht) top durchtrainierte Körper, sehen aber 20 Jahre älter aus, als sie wirklich sind. Dies liegt wohl an der Sonne und dem Schlaf im Rauch."

Medizinische Versorgung gibt es nicht, geschweige den eine Telefon-, bzw. eine Internetverbindung. Wenn ein Feuer ausbrechen sollte, oder jemand in die Schlucht stürzen würde, ist man auf sich allein gestellt.

Im Baliem Valley haben Alexander Palacios und seine Freunde ebenfalls die Tribes besucht (z.B die Dani). Diese haben sie in ihre Kultur eingeweiht und zu ihren Ehren ein Schweinefest organisiert. Das Schweinefest ist eines der höchsten Feste der Dani.


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